Stadtkapelle Böblingen
Zusammenschluss zur Eintracht
"Der aus der früheren Stadtkapelle hervorgegangene Musikverein beabsichtigt während der Wintersaison eine Reihe von Konzerten zu geben. die Mitglieder des Musikvereins haben sich seit seinem Bestehen durch rastlose Thätigkeit und eifrige Uebungen wacker Mühe gegeben, sich auszubilden und zu vervollkommnen und ist zu wünschen, daß ihre Bestrebungen durch recht zahlreichen Besuche aus allen Kreisen und Ständen unserer Stadt und Umgebung die wohlverdiente Anerkennung finden möge."

So heißt es im September 1899 in einer Anzeige des "Böblinger Boten".

Konzerte und Tanzunterhaltungen in Gasthäusern und Gartenwirtschaften fanden statt. Besonders häufig im Gasthof zum Schönbuch. Öffentliche Feierlichkeiten wurden mit Tagwacht, Festzug und Turmblasen umrahmt. Ab 1901 war der Verein offiziell mit dem "Leichenblasen" betraut.

1908 wurde das 50jährige Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr gefeiert. 68 Feuerwehren aus der näheren und weiteren Umgebung waren mit sämtlichen Böblinger Vereinen am Festzug beteiligt. Der Musikverein Eintracht an der Spitze. Die Feste befreundeter Vereine wurden meist von der Eintracht musikalisch begleitet. Zur Kaiserzeit betrug die Besetzung ca. 20 Personen, was zu dieser Zeit als große Besetzung galt.


Erstes Wertungsspiel


1911 wurde in Aalen der erste Musikverband gegründet, der "Mittelschwäbische Musikerverband". Der Verband organisierte unter anderem Wertungsspiele. 1913 nahm der Musikverein Eintracht in Reutlingen zum ersten Mal teil und gewann einen zweiten Preis in der dritten Stufe.

Zu Beginn des ersten Weltkriegs wurden die meisten Musiker eingezogen. In allerkleinster Besetzung hielt man sich so gut es ging. Die Blasmusik wurde nun fast nur noch von Militärkapellen betrieben.

1915 wurde Böblingen Garnisonsstadt. Die Württembergische Fliegerersatzabteilung Nr 10, kurz "FEA 10 " wurde stationiert. Einige Musiker aus der Umgebung wurden dorthin einberufen. Unter anderem auch Richard Kilpper senior als Tubist. Die Musik der FEA 10 übernahm einen Teil der Aufgaben des Musikvereins.

Im Laufe des Krieges mussten aber mehr und mehr Musiker an die Front und die Musikabteilung wurde schließlich aufgelöst.